TÜV-Verband: E-Scooter haben hohes Sicherheits- und Brandschutzniveau

Nachdem der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen VDV eine Empfehlung zum Verbot der Mitnahme von E-Scootern in Bussen, Tram- und U-Bahnen aufgrund von erhöhter Brandgefahr ausgesprochen hat, wurde ein Mitnahmeverbot von vielen Mitglieder des VDV umgesetzt. Unter anderen in München und Berlin.

Das ist tatsächlich ein Schlag ins Gesicht derer, die sich einen E-Scooter für die so genannte „Letzte Meile“ gekauft haben, um mit diesen zunächst mit Bus und Bahn in die Nähe ihres Fahrtziels zu kommen und den Rest mit dem E-Scooter zurückzulegen. Denn private E-Scooter sind ein wichtiger Bestandteil der urbanen Verkehrswende und haben sich gerade erst in den Verkäufen gefestigt. Ein Mitnahmeverbot aufgrund von spekulativen Annahmen zu einem möglichen, erhöhten Brandrisiko ist falsch.

Der TÜV-Verband sieht das in einer neuen Studie ebenso und verweist auf die unabhängigen Prüfungen, welche zunächst durchlaufen werden müssten bevor das KBA eine Zulassung erteilt:

„Im Rahmen dieser technischen Prüfung werden umfangreiche Tests der Batteriesicherheit vorgenommen. Daher gehen wir davon aus, dass ein hohes Brandschutzniveau bei E-Scootern gewährleistet ist.“

Richard Goebelt, der Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband

Das Mitnahmeverbot ist insofern auch unsinnig, da sowohl E-Bikes (Pedelecs und S-Pedelecs), als auch Elektrorollstühle von dem Verbot ausgeschlossen sind. Diese werden ebenso mit Lithium-Akkus betrieben wie E-Scooter, müssten also nach dem Verständnis des VDV ebenso „Brandgefährlich“ sein.

Da sich die Annahme der Brandgefahr auf Vorfälle aus Spanien und Großbritannien bezieht und der TÜV mit seiner Studie u.a. die hohen Anforderungen des Kraftfahrt-Bundesamts für eine Straßenzulassung einbezieht, ist die Gefahr hierzulande eigentlich nicht vorhanden. Zumindest nicht höher als bei allen anderen Geräten mit Lithium-Akkus. 

Natürlich gibt es auch noch die Importe aus China von Fahrzeugen, welche keine Strassenzulassung in Deutschland haben und auch nicht bekommen werden. Allerdings ist die Anzahl dieser Fahrzeuge doch eher so gering, dass ein allgemeines Verbot nicht wirklich gerechtfertigt ist.

Ich hoffe, dass die betroffenen Verkehrsbetriebe aufgrund der TÜV Studie ihre Verbote nochmal überdenken.

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