E-Bike Tuning – Ein gefährlicher Trend

Frisierte E-Bikes scheinen der Trend des Sommers zu werden. Ließt man sich die Polizeiberichte durch, oder Beiträge in einschlägig Fahrrad-Foren, könnte man zu dem Eindruck kommen, dass jeder zusätzliche km/h den man sich irgendwie aus dem Motor gezogen hat von den Kommentatoren bejubelt wird. Ich stelle mir die Frage warum. Pedelecs sind Pedelecs. Wer schneller als 25 km/h fahren möchte kann das doch tun. Ganz offiziell. Dann wird aus dem Pedelec ein S-Pedelec und man darf dann legitime 45km/h fahren.

Schaut man sich zum Beispiel im Facebook Cowboy Forum um, dann ist das einzige Feature was scheinbar für das Cowboy spricht, die Off-road genannte Möglichkeit via App die Motorunterstützung von 25 km/h auf 30 km/h erkören zu können. Dieses Feature nämlich hat der Hersteller für die gerade erst veröffentlichte 3. Version seines Cowboy E-Bikes aus Gründen der unterschiedlichen Gesetze in den Vertriebsländern entfernt. EIn Aufschrei folgte und man ist froh, dass man noch ein Cowboy 2 hat, weil die Funktion bei diesen E-Bikes auch nach einem App-Update bestehen bleibt. Laut Hersteller deswegen, weil der Kunde es letztendlich so gekauft hat und es somit nicht einfach im Nachhinein geändert werden sollte.

Und dennoch scheint dieses kleine Feature, welches im Übrigen nur für die Benutzung auf nicht öffentlichen Straßen gedacht ist, alle anderen Verbesserungen in den Schatten zu stellen, denn die überwiegende Meinung der Cowboy Nutzer ist pro Cowboy 2.

Wer eine solche Möglichkeit nicht vom Hersteller in der App auf dem Silberteller präsentiert bekommt, kann sich mittlerweile völlig legal in vielen Online-Shops sogenannte USB Dongels kaufen, welche Hardwareservice an den Motor gesteckt werden können und die Begrenzung von 25 km/h teilweise auf das Doppelte aushebelt.

Abgesehen davon, dass selbst ein Versicherungspflichtiges S-Pedelec, welches nur mit Versicherungskennzeichen, mit Helm und Führerschein und nur auf der Strasse gefahren werden darf, nur eine Unterstützung bis max. 45 km/h Haben darf, sind die „normalen“ Pedelecs überhaupt nicht für solche Geschwindigkeiten ausgelegt. NIcht nur ein deutlich höherer Verschleiß, sondern noch viel schlimmer, technisches Versagen von Rahmen oder wichtigen Anbauteilen können die Folge eines solchen Tunings sein. Das wichtigste Argument aber gegen dieses Motordopings ist der Verlust jeglicher Versicherungsleistungen. Im Ungünstigsten Fall bleibt man dann nicht nur auf seinen Kosten sitzen sondern muss auch für eventuelle Schäden Dritter aufkommen.

Die Verlockung ist groß. Aber zum einen ist es schlichtweg gefährlich, zum anderen sind Pedelecs keine Rennmaschinen. Also tut Euch und allen anderen Verkehrsteilnehmern den Gefallen und lasst es.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

You May Also Like