Während viele Automarken den Markt der E-Bikes überwiegend als Marketingkanal nutzen und ihre Marke für Lizenz Produkte zur Verfügung stellen, scheint der Stuttgarter Sportwagenhersteller sein Engagement etwas ernster zu nehmen. Denn durch den Einstieg bei Fazua und die strategische Partnerschaft mit Ponooc baut Porsche die Entwicklung der eigenen E-Bikes aus.
Porsche erwirbt 20 Prozent der Anteile an der Fazua GmbH
Darüber hinaus besteht eine Option auf den Erwerb weiterer Anteile, die es Porsche erlaubt, Fazua vollständig zu übernehmen. Das Unternehmen aus Ottobrunn bei München wurde 2013 gegründet und ist ein Pionier in der Entwicklung von leichten und kompakten Antriebstechnologien. Es hat die neue Kategorie der „light E-Bikes“ begründet und beschäftigt heute mehr als 100 Mitarbeiter. Mehr als 40 namhafte Marken setzen bereits auf die Technologien von Fazua. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart.
Zwei Joint Ventures mit Ponooc
Mit Ponooc plant Porsche die Gründung von zwei Joint Ventures, die im Bereich der Elektromobilität tätig sein werden. Das erste Joint Venture soll eine künftige Generation von hochwertigen Porsche-E-Bikes entwickeln, herstellen und vertreiben. Das zweite Unternehmen wird sich auf technologische Lösungen für den schnell wachsenden Markt der Mikromobilität konzentrieren.
Mit diesen Schritten treibt Porsche seine E-Mobilitätsstrategie ganzheitlich voran. Im Jahr 2019 stellte das Unternehmen mit dem Taycan den ersten rein elektrischen Sportwagen der Marke vor. Fast 40 Prozent der 2021 in Europa ausgelieferten Porsche Fahrzeuge waren bereits elektrifiziert – als Plug-in-Hybride oder vollelektrische Modelle. Weltweit liegt der Anteil bei knapp 25 Prozent.
Know-how der E-Autos auch für E-Bikes nutzen
Dieses Know-how will der Sportwagenhersteller nun auch verstärkt im attraktiven und wachstumsstarken E-Bike-Markt nutzen. Dabei verfolgt das Unternehmen eine klare Strategie: Die Expertise von Porsche wird ergänzt durch das marktspezifische Wissen von Fazua im Bereich der Antriebssysteme und von Ponooc, das über ein breites Portfolio an Beteiligungen im Bereich Mikromobilität und Mobilitätsplattformen verfügt.
Die Gründung der Joint Ventures sowie die Fazua-Transaktion stehen unter dem Vorbehalt der Freigabe durch die zuständigen Kartellbehörden. Solange diese Prüfungen nicht abgeschlossen sind, wird die Porsche AG keine weiteren Details bekannt geben.
Partnerschaft mit Rotwild bleibt bestehen, Cyklær wird Plattform für digitale Dienste rund um das Fahrraderlebnis
Unabhängig von diesen Aktivitäten arbeitet Porsche bei seinen aktuellen E-Bike-Modellen weiterhin in bewährter Weise mit dem langjährigen Partner Rotwild zusammen. Im März 2021 launchte das Unternehmen mit dem Porsche eBike Sport und dem eBike Cross seine Interpretation exklusiver Elektrofahrräder. Darüber hinaus baut die Porsche Digital GmbH unter der Marke Cyklær eine Plattform für digitale Dienste rund um das Fahrraderlebnis auf.
Quelle & Bilder: Porsche Pressemitteilung